Katerkönig
In der Erkenntnis, daß es schließlich keine Kleinigkeit ist, von frohen Festtagen unmittelbar wieder in den Alltag zurückzufinden, hängen die Hubertus-Schützen alljährlich an die drei Schützenfesttage mit dem offiziellen Programm noch den Schützenfest-Dienstag an, der längst schon zu einem festen Begriff wurde, jedoch stets die Schützen ganz unter sich sieht.
Seit 1950 gibt es diese fröhliche Nachfeier den Katerkönig mit Strohkaterverbrennung.
Die Idee zu dieser Veranstaltung hatten Lürbker Schützen nach dem Schützenfest 1950 beim Portemonnaiewaschen am Luerbach unweit der Gastwirtschaft Schulte in der Lürbke, wo einige Schützen das vom Schützenfest übergebliebene Geld zusammenlegten um in der Gastwirtschaft Schulte mit einem Faß Bier den Nachdurst zu löschen.
Herbert Spiekermann hatte hierbei eine tolle Idee, er sagte zu den anderen: „Kommt Jungs - wir machen jetzt Hahnenköpfen und wer gewinnt, wird die Lürbker Majestät des Dienstages sein. Und dann fertigen wir noch einen Strohkater, den wir um 24 Uhr auf dem Hof der Gastwirtschaft verbrennen, danach erst soll für uns das Lürbker Schützenfest vorbei sein.
Seit 1962 gibt es eigens ein Königssilber ( wurde von Theodor Ostermann angefertigt) für den Katerkönig, an dem sich alle bisherigen Majestäten des Schützenfest-Dienstages mit einer Plakette verewigt haben. Es werden in der Regel Handwerkswappen ( je nach Beruf des Katerkönigs) oder Hobby-Abzeichen genommen.
Wir finden hier u.a. als Plakette den Blitz von Michels Heini, den Gabelstapler von Heinz Menze, den Forellenbock von Franz Kortmann und ein Stück Berliner- Mauer von Schützenpräses Rupert Bechheim.
Im Gegensatz zu Königspaar und Hofstaat, die während der Festtage auf Schusters Rappen durch die ländliche Gemeinde marschierten, hielt man früher für die Dienstag-Majestät eine außerordentlich komfortable Kutsche ( Milchkarre mit einem Bund Stroh )bereit, welche von den Schützen selbst durch das Dorf gezogen wurde.
Die fröhliche Nachfeier fand von 1950 bis Anfang der achtziger Jahre im Gasthof „ Zum Waldschlößchen“ statt. Heute trifft sich die Lürbker Schützenfamilie am vereinseigenem Hubertusheim bei Musik und Gesang zu dieser Feier bei gleichem Programmablauf wie früher.
Weit über 20 Jahre sorgte Klemens Werthschulte für den musikalischen Rahmen beim Hahnenköpfen ehe er aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste und von Karl Tigges abgelöst wurde. Seit 1997 spielen die Lürbker Krachmacher zum Katertanz auf.
Man findet sich zusammen, um unter den zahlreichen Männern und Frauen, die sich am Montag vergeblich um die Erringung der Königswürde mühten, (seit einigen Jahren) durch den Runkelkönig die Majestät des Dienstags zu küren.
Um Mitternacht folgt die Strohkaterverbrennung mit Katertanz, dann erst ist für die Lürbker das Schützenfest vorbei. Bis zum nächsten Jahr.....